hunger 25.05.2006

Du lebst in der Ferne in grösster Not,
Ich hier und hab immer genug Brot.
Hast Angst vor dem nächsten Morgen,
Verflucht in alle Ewigkeit sein meine Sorgen!

Ein Strauch dient dir als rettender Schatten,
Ich leg mich nieder in die saftig grünen Matten.
In deinem Land ist Regen von höchster Seltenheit,
Bei uns stehen die Stiefel im Flur bereit.

Hungersnot, Seuchen und all dersgleichen,
Weinende Kinder und hunderte von Leichen.
Um dich nichts als Hitze, Dürre und Sand,
Welch Elend in deinem Gottvergessenen Land!

Wo bleibt die Gerechtigkeit, die rettende Hand?
Wo die Hoffnung, die schützende Wand?
Wo ist es, das rettende Boot,
das dich befreiet von dem sicheren Tod?

Dein Schrei nach Leben aus deiner trockenen Kehle,
trifft mich hart inmitten meiner Seele!
Machtlos steh ich da und sehe dir zu,
Gott schliesse deine Augen und geb dir ewige Ruh!