herbsterwachen 20.04.2006

Morgengrauen am Ufer des See,
In der Hand `ne wärmende Tasse Tee.
Nebelschwaden über den Bäumen,
Die Morgen Sonn läd ein zum träumen.

Mein langes Haar ist alt und grau,
Vom Wetter mein Gesicht ganz rauh.
Die Kleider schmutzig, das Hemd ohne Knopf,
Kein Daheim, kein Dach übrem Kopf.

Gezeichnet vom Leben sitz ich hier,
Gezeichnet von Sucht, Ehrgeiz und Habgier.
War beliebt und hatte immer Glück,
Raffte Geld und Imobilien, Stück für Stück.

Geschuftet, gerempelt und eifrig gestrebt,
So hab ich an all dem Schönen vorbei gelebt.
Der Erste sein hiess immer meine Devise,
Dumm gelaufen, schon stand ich in der Kriese.

Keiner der mich stützte, nirgens fand ich Halt,
fiel immer schneller und tiefer in den Spalt.
Hab alles nun verlohren was einst meines war,
Seh das Geschehene nun deutlich und klar.

Einsam geh ich nun mein Lebensabend,
Nicht mehr nach Erfolg und Reichtum labend.
Bin dankbar nun für jeden neuen Tag,
Gott möge mich behüten so lang er mag.