letzter gruss 06.08.2008

ein lied (noch) ohne melodie

Zu den Schwachen waren wir unausstehlich und gemein
vor die Füsse der Kranken warfen wir Stein für Stein.
Zu feige unserem Gegenüber in die Augen zu schauen,
keiner verdiente mein echtes Vertrauen.

 

Die stillgeschwiegene Vergangenheit kehrt nun zurück,
sie holt uns unaufhaltsam ein – Stück für Stück.
Lauf! – doch wir werden vergebens die schnellsten sein
denn Sie wartet bereits am Ziel mit bitterem Wein.


Es ist die Zeit wo jeder zahlen muss,
die Zeit des allerletzten Gruss.
Die klärende Stund all der offenen Fragen,
das einpassen der Türen in ihre Zargen.


Das Gewissen sitzt uns tief im Nacken,
es hält uns zurück mit eisernen Hacken.
Zum verwischen der Spuren bleibt uns keine Zeit,
denn sie sind zu deutlich und auch zu weit.


Es kommt die Stund der Abrechnungszeit,
sei wachsam, denn sie ist nicht mehr weit.
Die Rechenschaft eilt in Riesen Schritten.
zieht uns tief in ihren Bann ohne zu bitten.


Es ist die Zeit wo jeder zahlen muss,
die Zeit des allerletzten Gruss.
Die klärende Stund all der offenen Fragen,
das einpassen der Türen in ihre Zargen.


Warum sind wir so fehlbar – einsichtig so spät?
Weshalb erst auf der Kante vom Sterbebett?
Der Weg zu uns selber hört nie auf,
besinnen wir uns und nehmen ihn in Kauf.


Es ist die Zeit wo jeder zahlen muss,
die Zeit vom allerletzten Gruss.
Die klärende Stund all der offenen Fragen,
das einpassen der Türen in ihre Zargen.


Das ist die Zeit wo jeder zahlen muss,
die Zeit des allerletzten Kuss.
Will nicht ein Ende mit Verdruss,
will die Wende wagen, bevor ich zahlen muss.